18.11.2024 00:00 Uhr - 18.11.2024 00:00 Uhr

Oktoberfrühling – 1989 – Kaleidoskop einer Revolution

Szenische Lesung in der Stadtbibliothek
Erinnert man heute an die Friedliche Revolution von 1989, denkt man meist an die Massenproteste in Leipzig und Berlin. Übersehen wird dabei, dass sich die Sprengkraft der Revolution, die das Ende der DDR einleitete, überall im Land entfaltete. Wie flächendeckend die Revolution das Land erfasste, wird deutlich, wenn man sich die Zahl der Orte vergegenwärtigt, in denen schon vor dem Mauerfall demonstriert wurde: mehr als 325, von der Ostsee bis in die Sächsische Schweiz. Eine der Städte an der Ostsee war Wismar, eine der handelnden Personen der heutige Bürgermeister Thomas Beyer.
So vielfältig wie die Orte sind 1989 auch die Ausdrucksformen des Widerstands.
Alles findet gleichzeitig statt, alles geht rasend schnell – einiges auch zu schnell. Erst gärt der Frust über den „Kalk der Fünfziger Jahre“ in den Menschen, dann formiert sich Widerstand. Die Mauer fällt. Es ist ein Wunder, dass alles friedlich bleibt. Die begehrten 100 D-Mark Begrüßungsgeld gibt es für Ostdeutsche, aber nicht für den Vertragsarbeiter aus Mosambik. Während einige Oppositionelle nach einem dritten Weg zwischen BRD-Kapitalismus und DDR-Sozialismus suchen, vernichtet die Stasi brisante Akten und setzen sich SED-Funktionäre ins Ausland ab.
Die szenische Lesung montiert historische Quellen und Zeitzeugenberichte zu einem Kaleidoskop der Friedlichen Revolution in einer Produktion von Vajswerk im Auftrag der Bundesstiftung Aufarbeitung.
Vier Schauspieler lesen die Texte auf der Basis der Recherche von Stefan Paul-Jacobs am 18. November um 19 Uhr in der Stadtbibliothek im Zeughaus.
Karten für diese außergewöhnliche Veranstaltung gibt es ab sofort in der Stadtbibliothek. Vorbestellungen werden gern unter 03841 251 4020 oder stadtbibliothek@wismar.de entgegengenommen.