„Waldsiedlung Wiligrad“ Fotografien von Andreas Mühe
Vom 21. Januar bis zum 12. März 2023 präsentiert der Kunstverein Wiligrad e.V. in seiner Schlossgalerie erstmalig den mehrfach ausgezeichneten Fotografen Andreas Mühe. Er zählt zu den eindrucksvollsten Künstlern unserer Zeit, der seine erste Bekanntheit durch Porträts namhafter Zeitgenossen erlangte, darunter Angela Merkel, Gerhard Richter und die Band Rammstein.
In seinen seriellen Arbeiten setzt sich Andres Mühe einerseits mit der Darstellungsform sowie Repräsentation von Macht, andererseits mit dem deutschen Geisteszustand auseinander. Seine Bilderserien sind narrativ und erzählen immer eine Geschichte. Dabei bleibt der Künstler stets seiner Autorenschrift treu: Rein in der inszenierten Ästhetik unter Einsatz von Theaterlicht wird der Mensch und seine Kultur in Verhältnis zum Raum gesetzt. Durch die zeitlose Thematik finden seine komplexen Werke auch in der aktuellen Zeitgeschichte wiederkehrende Anknüpfung.
„Um zu inszenieren, musst du die Wahrheit verstanden haben. Oder zumindest so tun oder es dir einreden oder einbilden.“ – Andreas Mühe
Die Waldsiedlung Wandlitz – ein abgeschirmter Ort, der nur den Mächtigen vorbehalten war – im Schloss Wiligrad präsentiert, das selbst einst für Macht und Reichtum stand. Mystische und geheimnisvolle Orte im Wald treffen hier aufeinander, jeweils ihre eigene Geschichte erzählend: von der Macht, den Machtumbrüchen sowie Zweckentfremdung bis hin zur positiven Neunutzung für unsere Gesellschaft in der Gegenwart.
In unseren Galerieräumen werden aus Mühes Œuvre Fotografien, Photogramme und Porzellanköpfe aus den verschiedenen Werkzyklen „Wandlitz“, „Mischpoche“, „Gottlob und Anna“, „Obersalzberg“, „Stahlhelm Oskar“, „Neue Romantik“ dargeboten.
Andreas Mühe (geb. 1979 in Karl-Marx-Stadt, heute Chemnitz) lebt und arbeitet in Berlin. Nach seiner Ausbildung zum Fotolaboranten bei PPS Berlin und Labor Pixel Grain machte sich Mühe 2001 als freischaffender Fotograf selbstständig. Spezialisiert auf Porträt- und Magazinfotografie arbeitete er für das „Süddeutsche Magazin“, „Die Zeit“, „Monopol“ oder „Vanity Fair“. Mühes Werke wurden national und international präsentiert. Seine Einzelausstellungen fanden unter anderem in Städel Museum, Frankfurt a. M. (2022), in der Berliner Nationalgalerie Hamburger Bahnhof – Museum für Gegenwartskunst, Berlin (2019) und den Deichtorhallen Hamburg (2017) statt. Der Künstler erhielt zahlreiche Fotografie-Preise.